Wenn man die "Ruta 40" entlang fährt, scheint die Provinz Mendoza einen in die Vergangenheit zurückzuführen: Eine schmale Straße, auf beiden Seiten von Pappeln gesäumt und an jeder Ecke ein altes Haus, das von der spanischen Kolonisierung zeugt. Erreicht man den Distrikt Luján de Cuyo fällt das Auge auf ein Gebäude, dessen alte Steinmauern, breiten Tore und Fenster dazu einladen, es von innen kennenzulernen: Bodegas y Cavas de Weinert.

Don Bernardo C. Weinert hatte sich in den siebziger Jahren einen Namen als Unternehmer im internationalen Transportgeschäft zwischen Argentinien, Chile und Brasilien gemacht. Im Süden Brasiliens geboren, führten ihn seine Eltern in die Welt der Qualitätsweine ein, das traditionelle Getränk bei Familienzusammenkünften. Mit den zahlreichen Besuchen in Mendoza wuchs sein Interesse am Wein. Don Bernardo verliebte sich 1974 in das Gebäude, das zur damaligen Zeit nur aus Ruinen bestand. Überbleibsel einer alten Bodega, gebaut von der Familie Otero und im Jahre 1920 dem Lauf der Natur überlassen. Nach intensiven Studien der Böden, des Klimas und der in Mendoza angebauten Rebsorten sowie einer aufwändigen Restaurierung gründete er seine eigene Kellerei im Jahre 1975.

Damals hielten ihn viele für verrückt, aber Don Bernardo war überzeugt, dass Luján de Cuyo der beste Ort war, um exzellente Weine herzustellen. Die Zeit gab ihm Recht. 1976 war der erste kommerzielle Jahrgang und bereits sein 'Weinert Malbec Estrella 1977' wurde in der ganzen Welt bejubelt. So beginnt die Geschichte einer für ihre Philosophie und Qualität bekannten und berühmten Bodega. Gründer und Besitzer von 'Bodega y Cavas de Weinert', Don Bernardo ist ein Mensch mit einer einfachen Geschäftsvision: "Solange du deine eigene Philosophie beibehältst und versuchst, sie zu perfektionieren, bist du auf einem guten Weg". Es ist mittlerweile eigentlich die einzige verbliebene Bodega, die weiterhin mit ausschließlich bis zu 100 Jahre alten großen Holzfässern arbeitet, die liebevoll und aufwändig gepflegt werden und die für den einzigartigen, unverwechselbaren Stil der Weinert-Weine sorgen.

Im Jahr 1996 stieß der junge Schweizer Önologe Hubert Weber dazu, der sich eigentlich nur für eine kurze Zeit in die Kunst dieses klassischen Konzeptes der Weinbaus einführen lassen wollte. Er verliebte sich so sehr in diese mittlerweile fast ausgestorbene Art, Weine herzustellen, dass er bleib und aus den geplanten wenigen Monaten wurden nunmehr über 25 Jahre als Önologe und kreativer Kopf von ‚Bodega y Cavas de Weinert‘.