Bei der Beschreibung dieses in jeglicher Hinsicht außergewöhnlichen Familienbetriebes können einem schon einmal die Worte ausgehen und mit den Geschichten und Anekdoten über die Familia Davalos’ könnte man Bände füllen.
Es gehört schon eine gehörige Portion Mut und Überzeugung dazu, auf dem Etikett einer jeden Flasche zu vermerken „Enthält keinerlei Holz, um so jeglichen geschmacklichen Einfluss dieses fremden Produktes auf die außerordentlichen und natürlichen Eigenschaften unserer Trauben zu vermeiden“. Aber so ist Raúl Dávalos nun einmal und wenn man ihn im falschen Moment antrifft, würde man u.U. eher frustriert das Weite suchen anstatt in Betracht zu ziehen, seine Weine zu kaufen.
Es war Doña Ascensión Isasmendi de Dávalos, die um das Jahr 1870 herum entschied, die Weingärten auf den familieneigenen Fincas Tacuil und Colomé auszudehnen. Sie kaufte edle Rebstöcke aus Frankreich und startete damit die industrielle Weinproduktion in den Valles Calchaquíes. Im Jahr 1989 übernimmt der heutige Besitzer Raúl Dávalos das Familienunternehmen und kümmert sich die über 100 Jahre alten Weingärten, die mit fast 2.600m zu den höchsten der Welt gehören. Er fängt an, seine Weine in der alten Bodega Colomé zu produzieren, die allerdings aufgrund der extrem geringen Produktionsmenge und des sehr speziellen Charakters nur einem sehr kleinen Kreis von Weinliebhabern zugänglich waren. Und daran hat sich auch bis heute noch nicht viel geändert, denn insgesamt werden weiterhin nur ca. 10.000 – 15.000 Flaschen hergestellt.
Im Jahr 2000 gab Raúl Dávalos den nicht enden wollenden Avancen der Hess-Collection nach und verkaufte die Weingärten im Colomé-Tal (die heutige Bodega Colomé), nicht aber ohne vorher einen Teil der alten Rebstöcke in das Nachbartal Tacuil zu verpflanzen, um dort seine eigenen Aktivitäten fortzusetzen. Dazu wurden jungen Rebanlagen gepflanzt. Die drei Weine unterscheiden sich ausschließlich in dem Anteil der alten Reben, wobei der Viñas de Dávalos zu 100% aus Lesegut der alten Rebstöcke hergestellt wird.
Es gibt wohl kaum authentischere und bessere Weine aus den nördlichen Weingebieten Argentiniens als die der Bodega Tacuíl, die übrigens eine der ganz wenigen weltweit ist, deren Weingärten ein eigenes geschütztes Anbaugebiet (D.O.) darstellen.